Während meiner Reise durch Kanada im letzten Winter, hörte ich immer wieder, dass Vancouver definitiv die beste und lebenswerteste Stadt in Kanada sei. Hier sei es schön, unkompliziert und vielseitig. Diese Beschreibungen trugen noch einmal erheblich zu meiner Motivation bei, die Stadt im Westen Kanadas zu erleben. Und nach den eisigen Temperaturen, weit unter den 0°C in den anderen Teilen des Landes zuvor, erschien mir Vancouver sowieso als eine willkommene und aufwärmende Abwechslung.
Vancouver: Sehenswürdigkeiten und mehr im Winter
Grouse Mountain
Sicherlich eine der empfehlenswertesten Dinge in Vancouver im Winter ist Grouse Mountain. Ob zum Ziplining, Schlitten-, Snowboard- oder Skifahren. Nach einem Besuch versteht man schnell, weshalb Vancouver von seinen Bewohnern so geschätzt wird. Berge und Wintersport, nur 30 Minuten von der Innenstadt entfernt. Das ist wohl eher selten und Luxus pur für Wintersportbegeisterte. Daneben verfügt die Region über unterschiedlichste Trekkingstrecken mit wunderschönen Aussichten auf die Stadt. Der Lift kostet für einen Tag 60$, was das ganze zu einem etwas teureren Spaß macht. Leider wird sich der Begriff „teuer“ durch einen Großteil des Artikels ziehen, da Vancouver eines nicht ist, und das ist preiswert. Trotzdem lohnt die Fahrt auf den Berg, denn wie bereits erwähnt, hat man eine wunderschöne Aussicht auf Stadt inklusive Meer und kann dem Trubel der Stadt innerhalb weniger Minuten entkommen.
Ich habe mich dazu entschieden die Zip Line auszuprobieren. Die Seilbahnfahrten dauerten inklusive Ausrüsten usw. etwa 3 Stunden und kosteten mich 100$. Auf jeden Fall eine coole Aktivität, aber nichts, was man nicht auch woanders für deutlich weniger Geld mal ausprobieren könnte.
Gastown
Das historische Zentrum der Stadt mit dem Namen Gastown ist sehr schön und definitiv mein Lieblingsteil der Stadt. Hier warten hinter jeder Kreuzung und in den kleinen leicht versteckten Gassen schöne Gebäude, süße Cafés und bunte Geschäfte. Ich bin regelrecht süchtig nach der Atmosphäre dieses Stadtteils und kam täglich hierher zurück. Für mich ist es der Teil der Stadt, der am meisten Charme versprüht und genauso bunt ist wie sein Publikum. Und nicht vergessen Hunger mitzubringen beim Besuch der Nachbarschaft, denn hier reihen sich die besten Restaurants der Stadt aneinander.
Die Attraktion, die die meisten Touristen hierhin zieht, ist eine alte Uhr namens „Steam Clock“. Das Symbol des Viertels hat mich jetzt nicht umgehauen, aber naja, wenn man schonmal in der Ecke ist, kann man sich das Spektakel ja mal ansehen. Sie befindet sich an der Kreuzung der Cambie und Water Street.
Fly over Canada
Fly over Canada war eine ziemliche Überraschung für mich. Meist sind diese 4D-Kinoerlebnisse doch immer eher enttäuschend, aber die virtuelle Reise im Flugzeug über Kanada war ganz schön beeindruckend. Die Aufnahmen sind wirklich begeisternd und man vergisst kurz alles, was um sich herum passiert. Und das ganze ist ausnahmsweise für Vancouver mal nicht so teuer. Für 19 Dollar reist man für eine gute halbe Stunde durch bzw. über das vielseitige Land. Darüber hinaus befindet sich das ganze an einem wirklich schönen Ort in Vancouver, nämlich Canada Place. Den Platz gibt es erst seit wenigen Jahren. Es ist das Kreuzfahrtterminal und Aushängeschild der Stadt mit dem ebenso neuen moderne Kongresszentrum und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Vancouver von oben
Wer schöne Aussichten liebt, sollte sich aufmachen zur 555 W Hastings Steet. Für 15 Dollar, hat man hier vom Vancouver Lookout eine schöne Rundumsicht auf Vancouver Downtown. Ich war zum Sonnenuntergang da, was die ganze Stadt nochmal in einem besonderen Licht erscheinen ließ.
Stanley Park
Mit einer Größe von 400 Hektar ist der Stanley Park der drittgrößte Park in Nordamerika und größer als der Central Park in New York. Ein Besuch sollte man weder im Sommer, noch im Winter auslassen. Es ist der ideale Ort für einen Spaziergang, zum relaxen, um eine Kutschfahrt zu machen oder sich sportlich zu betätigen.
Granville Island
Die Halbinsel Granville Island ist vor allem für seinen riesigen Markt bekannt. Den kunterbunten Markt sollte man am besten mit dem Wassertaxi ansteuern, denn die Anfahrt ist schon ein kleines Highlight an sich. Und der anschließende Bummel über den Markt eine nette Abwechslung.
Capilano Suspension Bridge
Also erst einmal war es eine kleine Weltreise zum Capilano Suspension Bridge Park in Vancouver zu gelangen. Es gibt kostenlose Shuttlebusse, die täglich und kostenlos zwischen unterschiedlichen Orten in Downtown und dem Park in North Vancouver. Man sollte dabei beachten, dass die Busse an den letzteren Stopps oft schon voll sind und einem die Mitfahrt verweigert wird. Deshalb am besten eine der ersten Haltestellen zum Zusteigen wählen, um lästiges Warten auf den nächsten Bus zu vermeiden.
Der Park an sich hat mir ausgesprochen gut gefallen. Es ist alles sauber, modern und es wird auf wirklich nette Art und Weise versucht, Umweltbelange interaktiv darzustellen. Die Hauptattraktion, die Capilano Suspension Bridge, ist definitiv der Tummelpunkt Nummer 1, weshalb es ziemlich schwer ist, ein schönes Bild von der Brücke zu bekommen ohne 300 Menschen, die sie verdecken. Der Haken beim Besuch des Parks? Der Preis. Der Eintritt kostet für Erwachsene etwa 40$ und gilt für den ganzen Tag. Aber gerade im Winter wüsste ich nicht, was ich den ganzen Tag in dem Park machen sollte. Also es ist definitiv ein sehenswerter Ort, aber eben überteuert.
Brauereitour
Um das deutsche Klischee zu erfüllen, habe ich mich dazu entschieden an einer Brauereitour teilzunehmen. Mal abgesehen davon, dass ich so super nette Menschen aus aller Welt kennengelernt, konnte ich noch einiges über die Kunst des Bierbrauens lernen und einige unterschiedliche lokale Biere probieren. Wobei mit fortschreitendem Andauern der Tour, auch die kritische Beurteilung der einzelnen Sorten schwerer fiel.
Die Universität von Vancouver & Museen
Einen Nachmittag lang nahm ich mir die Zeit den Campus der bekannten University of British Columbia zu besuchen. Er liegt etwas außerhalb, aber der Besuch hat sich gelohnt. Das Gelände ist wirklich schön und lädt zum verweilen ein.
Daneben befinden sich auf dem Campus zwei Museen, die einen Besuch lohnen. Zum einen das Museum of Anthropology, in welchem die Geschichte der Indianer erzählt wird. Und zum anderen das Beaty Biodiversity Museum, was wahrscheinlich das schönste und interessanteste Biologiemuseum ist, was ich je besucht habe. Bei beiden Museen liegt der Preis um die 15$.
Helikopterflug
Ein kleines Luxushighlight ist das Fliegen über Vancouver mit einem Helikopter. Für 100$ fliegt man etwa 20 Minuten über die Stadt. So bekommt man einen guten Eindruck über das Ausmaß der Stadt, die aus dieser Perspektive plötzlich ganz klein wirkt.