Die seit 1989 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählende Stadt Trinidad auf Kuba ist anders. Fidel und Sozialismus weichen hier kunterbunten Häuschen, die sich ins Stadtbild eingliedern wie auf Leinwänden und zahlreichen bunten Vögeln, welche in ihren Käfigen vor den Hauswänden der Stadt hängen.
Ankunft in Trinidad auf Kuba
Die Ankunft in Trinidad war alles andere als entspannt. Wir stiegen aus dem Bus und wurden mehr als unangenehm von unzähligen Menschen begrüßt, welche uns alle das schönste, perfekt gelegenste und billigste Zimmer der Stadt vermieten wollten. Wie Stars im Fangedränge, suchten wir uns unseren Weg aus den Menschenmassen. Wir hatten unsere Casa Particular, wie für die gesamte Reise, schon vorher reserviert. Diese hatten haben wir auch schnell gefunden und wurden herzlichst begrüßt. Unser Zimmer war traumhaft und wir fühlten uns sofort wohl.
Buntes Trinidad
Trinidad selbst ist ein süßes Städtchen, in dem die Zeit still zu stehen scheint. Die Häuser erstrahlen in den schönsten Pastelltönen. Rosa, hellgrün, türkis, gelb – das Stadtbild sieht wirklich aus wie ein Gemälde. Die kleinen Gassen mit Souvenirläden, vielen kleinen Restaurants und kleinen Geschäften verteilen sich um den Hauptplatz, den Plaza Mayor. Es gibt einen Kirchturm, welchen man besteigen kann und von welchem man die Aussicht über die Stadt genießen kann. Es sind wohl die schönsten Kolonialbauten Kubas, was einen Spaziergang auf dem Kopfsteinpflaster der Gassen definitiv lohnenswert macht.
Daneben sollte man der Casa de la Música einen Besuch abstatten. Die Tanzbar auf den breiten Treppen nahe des Plaza Mayor ist ein Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen. Abends füllen sich die Plätze dort schnell. Musiker der Stadt, sowie internationale Künstler spielen moderne kubanische Musik, welche zum Tanzen verführt.
Außerdem lohnt sich noch ein Besuch der hoteleigenen Höhlendisco der Bungalowanlage Las Cuevas. Es ist eine zur Tanzbar umfunktionierte Tropfsteinhöhle und ganz bestimmt mal etwas anderes.
Reittour in die Berge
Auf Anraten unserer Casa-Mama entschieden wir uns für eine Reittour ins Ingenio Valley. In einer Gruppe aus 5 Leuten reiteten wir 5 Stunden durch das Tal, vorbei an Farmen, Plantagen, Dörfern, über Hügel und durch Flüsse und Wälder. Bei unserer ersten Pause bekamen wir einen frisch gepressten Saft – natürlich wie auf Kuba üblich mit einem Schuss Rum.
Daneben beinhaltete der Reitausflug noch eine kleine Wanderung mit Abstieg zu einem Wasserfall. Wer wollte, konnte ein erfrischendes Bad nehmen und danach frisch gemahlenen und zubereiteten Espresso genießen. Dazu gab es Zuckerrohr und eine Zigarre. Der Kaffee war einer der besten, den ich je getrunken habe.
Die Pferde waren sehr lieb und machten einen gesunden Eindruck. Die ganze 5-stündige Tour kostete uns umgerechnet 25 US-Dollar.
Strandtag am Playa Ancon
Um noch etwas von Kubas Traumstränden zu haben, folgten wir wieder dem Rat unserer Casa Besitzerin und verbrachten einen Tag am Strand. Der Playa Ancon wurde uns als traumhaft angepriesen und dies bestätigte sich auch.
In unserem jugendlichen Leichtsinn hatten wir uns allerdings dazu entschieden die läppischen 12km hin und zurück auf geliehenen Fahrrädern zu bewältigen. So liehen wir uns für 3 US-Dollar pro Rad 2 Fahrräder bei einer Nachbarin.
Diese hatten ihre besten Zeiten allerdings hinter sich. Die bei jedem Tritt knirschenden und rappelnden Drahtesel, zusammen mit 35 Grad im Schatten, machten den Weg zur schweißtreibenden Tortur. Zwischenzeitlich dachte ich der Asphalt und mein Reifen würden jeden Moment verschmelzen.
Nach 1,5 Stunden radeln und vielen bemitleidenden Grüßen von einheimischen Kubanern, erreichten wir unser Ziel. Die Anstrengungen hatten sich gelohnt und unsere Mama hatte nicht zu viel versprochen.
Ein kilometerlanger, weißer Sandstrand verbarg sich hinter dem Parkplatz. Das Wasser war klar, es gab Schirme für 1 US-Dollar, Kokosnüsse und Mojito. Der Strand war sauber und nicht überfüllt. Genauso habe ich mir die kubanischen Strände vorgestellt.