Kanadas Hauptstadt wird oft weniger Attraktivität nachgesagt, als ihr eigentlich gebührt. Vor allem die Quebecer reden nicht sonderlich gut über Ottawa. Auch wenn es hier vielleicht weniger lebendig ist als in Montreal, lohnt es sich dennoch, der Stadt einen 1-2 Tagesbesuch abzustatten. Nicht allein die vielen Sommerfestivals, sondern auch einige weitere Sehenswürdigkeiten in Ottawa machen einen Kurztrip lohnenswert.
Meine Top 6 Sehenswürdigkeiten in Ottawa
Parlamentshügel
Das Parlament Ottawas liegt auf einem Hügel mit Blick auf den Ottawa River. Es ist auch das erste, was man sieht, wenn man von Quebec aus nach Ottawa reist. Die Gebäudestruktur ist nicht mehr original, da das Gebäude durch einen Brand im Jahre 1916 stark zerstört wurde; nur die Bibliothek blieb erhalten. Diese wurde beim Wiederaufbau aber nahezu perfekt integriert, sodass der Altersunterschied zwischen den unterschiedlichen Gebäudeteilen kaum auffällt. Jeden Morgen können in den Sommermonaten die Wachablösung und abends eine Ton- und Lichtshow an den Wänden des Parlaments beobachtet werden. Das alles kostenlos!
Ebenso werden täglich kostenlose Führungen angeboten. Diese sind sehr begehrt; man sollte also nicht zu spät eintreffen. Zudem kann man ebenso kostenlos den Friedensturm besuchen, von welchem man einen wunderschönen Ausblick über die Stadt hat.
Rideau Kanal: längste Eislaufbahn der Welt
Ausgehend vom Ottawa River, verbindet der Kanal die Stadt Ottawa und die Stadt Kingston. Er wurde im Jahr 1832 fertiggestellt und ist weiterhin aktiv. Dazu ist es das älteste ununterbrochen aktive Kanalsystem in Nordamerika und Teil des UNESCO-Weltkulturerbe seit 2007.
Im Winter verwandelt sich der Rideau Kanal zur längsten Eislaufstrecke der Welt. Man hat die Möglichkeit sich an 3 Stellen entlang des Kanals Schlittschuhe auszuleihen um seine Künste auf dem Eis unter Beweis zu stellen. Daneben gibt es entlang der 7,8 Kilometer langen Eislaufstrecke verschiedene Buden mit Sitzgelegenheiten auf dem Eis, an denen Heißgetränke, traditionellen Beaver Tales und andere Speisen verkauft werden. Während meiner Fahrt über den Kanal kam ich mit einer älteren Dame ins Gespräch, welche mir versicherte, dass einige Bürger Ottawas den Kanal im Winter dazu nutzten, um zur Arbeit zu gelangen. Ihre Skates gegen die Businessschuhe getauscht, integrieren sie so ein wenig Bewegung in ihre tägliche Routine. Andere Länder, andere Sitten..
Museen in Ottawa
Ottawa hat mehrere bekannte Museen: das Canadian Museum of Ciilization, das Canadian War Museum, das Canadian Museum of Nature, die National Gallery of Canada … Ich für meinen Teil besuchte die National Gallery of Canada und das Canadian Museum of Civilization.
Ersteres ist ein sehr interessantes Museum mit einer der größten Sammlungen von kanadischen Kunst- und Wechselausstellungen. Nach dem Museumsbesuch trifft man auf dem Vorplatz auf eine 9,25m hohe Skulptur aus Bronze, die eine Spinne darstellt. In ihrem Bauch versteckt sich eine Tasche mit 26 Eiern aus weißem Marmor – eine Realisierung von Louise Bourgeois. Interessant anzusehen, aber auch etwas angsteinflößend für die Spinnenphobiker unter uns.
Das Canadian Museum of Civilization erzählt die Geschichte Kanadas in einer Reihe interessanter Ausstellungen. Besonders ist, dass auch aus der Sicht der Ureinwohner erzählt wird und man einiges über ihre Geschichte und ihr Leben erfährt. Zudem ist die Architektur des Gebäudes sehr berühmt und außergewöhnlich, denn das Design soll die Impression einer traditionellen Haida Maske eines der Urvölker geben. Des Weiteren hat man vom Museum aus eine tolle Aussicht auf den Parlamentshügel, da es sich auf der anderen Seite des Ottawa River befindet.
The ByWard Market
Die Markthalle bietet viele unterschiedliche Imbissbuden mit Kulinarischem aus aller Welt (Mexikanisch Speisen, französische Crepes, Indische Gerichte, etc.), einen Souvenirladen und vieles mehr. Auf ihrem kleinen Vorplatz finden sich in regelmäßigen Abständen zusätzliche Souvenirstände mit Ahornprodukten und anderen typisch kanadischen Mitbringseln. Die Ahornsüßigkeiten und die Anhornbutter muss probiert werden!!
Direkt gegenüber von dem Markt ist eine kleine Hütte, wo man die kanadische Spezialität Beaver Tail genießen kann. Dies ist eine abgeflachte, oval gebratene Teigware mit Toppings wie Ahronbutter, Schokolade, Bananen etc. Es ist empfehlenswert sich die Kalorienbombe mit jemandem zu teilen, weil sie alleine kaum zu schaffen ist. Probieren ist allerdings auch hier ein Muss für jeden Kanadatouristen!!
Viele gemütliche Parks
Neben dem sehr schönen Parliament Park, hat Ottawa noch anderen Parks in der Innenstadt zu bieten. Der bekannteste, welcher zudem der Austragungsort einiger Festivals wie dem Franco Ontarian Festival ist, ist der Major Hill Park. Mit Sonnen- und Schattenplätzen finden hier jeder ein angenehmen Fleck. Im Sommer kommen hier viele Leute hin, um im Gras mit Freunden zu chillen. Außerdem laufen einem immer wieder kleine Tiere wie Eichhörnchen (rot, grau und sogar schwarz), Murmeltiere und Streifenhörnchen über den Weg.
Weniger zentral gelegen, aber trotzdem schön, ist der Confederation Park. Es gibt einen Brunnen vom Trafalgar Square, welcher ein Geschenk des Vereinigten Königreich ist.
Das etwas andere Straßenschild
Als kleine Besonderheit in dieser Stadt, gibt es hier ein etwas anderes Straßenschild für einen sich im Zentrum der Stadt befindlichen Zebrastreifen. Es ist vom Monty Python Sketch „Das Ministerium für alberne Gänge“ inspiriert und soll die Bewohnern und Besuchern zu eigenen Interpretationen animieren.
Weitere Tipps? Lasst gern ein Kommentar da!
Meine Winter-Kanada Ausrüstung:
Meine knallrote Skihose von The North Face
Dicke wasserdichte Handschuhe von The North Face
Die wärmsten Schuhe der Welt: Sorel Caribou Boots
Ständiger Begleiter von enormer Bedeutung: The HEAT company Handwärmer