Auch wenn ich mir nach wie vor sicher bin, dass wir viel zu wenig Zeit eingeplant haben, um wirklich alle sehenswerten Ecken des Landes kennenzulernen und vor allem voll und ganz genießen zu können, haben wir doch die allgemeinen Empfehlungen und Tipps abgeklappert. Neben Erinnerungen an Mojitos und kubanischem Flair, sind mir vor allem auch die folgenden Orte im Gedächtnis geblieben. So ist also aus meinen Eindrücken meine kleine Top 3 Liste der schönsten Städte auf Kuba geworden.

Top 3: Die schönsten Städte auf Kuba

Trinidad – Mein Liebling

Wenn ich an meine Zeit auf Kuba zurückdenke, tauchen immer als erstes die Bilder Trinidad vor meinem inneren Auge auf. Warum, kann ich nicht einmal sicher sagen. Hier stimmte wahrscheinlich einfach alles. Die Stadt ist wunderschön und meiner Meinung nach auch so wunderschön authentisch. Genauso hatte ich mir Kuba vorgestellt. Außerdem lebten wir hier in der besten Casa Particular unserer ganzen Reise, tranken die besten Mojitos, lauschten auf den Treppen der Casa de la Música einer kubanischen Liveband und auch das Wetter ließ uns hier trotz Regenzeit nicht im Stich.
Ansonsten scheint in dem süßes Städtchen die Zeit stillzustehen. Die Häuser erstrahlen in den schönsten Pastelltönen. Die kleinen Gassen mit Souvenirläden, vielen kleinen Restaurants und kleinen Geschäften verteilen sich um den Hauptplatz, den Plaza Mayor. Es gibt einen Kirchturm, welchen man besteigen kann und von welchem man die Aussicht über die Stadt genießen kann. Es sind wohl die schönsten Kolonialbauten Kubas, was einen Spaziergang auf dem Kopfsteinpflaster der Gassen definitiv lohnenswert macht.

Empfehlungen für Trinidad:

Restaurant: Taberna la Botija (71B Calle Amargura, Trinidad 62600)
Casa Particular: Alojamiento Fidel y Yesenia (Calle Cristo e/ jesus Menedez y Ernesto V. Munoz 9Trinidad 62600)


Verzauberndes Havanna

Die Hauptstadt Kubas verzauberte mich binnen weniger Minuten. Trotz des allgegenwärtigen enorm hohen Touristenaufkommen, lassen einen die kleinen bunten Gassen der Altstadt eine Zeitreise unternehmen.

Die Stadt, die nun von mehr als 2,1 Millionen Menschen bewohnt wird, wurde 1519 von den Spaniern gegründet. Es wird davon ausgegangen, dass die Standortwahl aufgrund der günstigen Lage erfolgte. Das geschichtsträchtige Kuba besticht unverkennlich durch seine zahlreich vorhandenen Fotomotive. Obwohl das Schmuckstück ziemlich in die Jahre gekommen ist, bekommt man dies bei anfänglichem Schlendern entlang der Uferpromenade oder auf den großen Plätzen, wie dem Plaza Vieja, gar nicht so mit. Das liegt vordergründig an den Renovierungsarbeiten der letzten Jahre. Hier erstrahl alles in neuem Glanz und auch viele weitere Flaniermeilen samt Einkaufsmöglichkeiten, überteuerten mittelklassischen Restaurants und vor allem einigen Gotteshäusern widerfuhr eine solche Aufhübschung. Entfernt man sich allerdings nur wenige Ecken weiter, so bröckelt der erste Eindruck schnell. Hier spürt man dann doch wieder das authentische Kuba, dessen Zerfall unaufhaltbar scheint. Ich fragte mich teilweise, inwieweit es eigentlich gefährlich sei, sich unter den einsturzgefährdeten Balkonen dieser Gassen aufzuhalten.. verwarf diesen Gedanken aber möglichst schnell wieder. Hier leben also die Bewohner Havannas, denen das Geld für Postkarten-Chic fehlt. Für meinen Geschmack macht genau dieser Kontrast die Stadt aus, denn er spiegelt ganz unverschönt und echt die Problematik des Landes wieder, die auch den schnieken Touristen nicht verwehrt bleiben sollte.

 

Hier mehr zu unseren zwei Tagen in Havanna.

Empfehlungen für Havanna:

Eisdiele: Helad’oro (Calle Aguiar 206 | Empedrado y Tejadillo, Havanna)
Restaurant: 5Esquinas Trattoria (Habana #104 Esq Cuarteles Habana ViejaHavanna)
Casa Particular: Casa Bellavista Havana (Calle A # 312 apt 9, Miramar, Havanna) &
Hostal Silvia (Paseo 602 entre 25 y 27 VedadoHavanna)


Einmalige Natur in und um Viñales

Viñales ist eine kleine Ortschaft in der Provinz Picar del Río im Westen der Insel. Von hier aus gibt es zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten in das gleichnamige Tal Valle de Viñales. Bei einer Wanderung oder einem Ausritt durch die atemberaubende Natur des Tals kommt man vorbei an Plantagen, auf denen Zuckerohr, Bananen, Kaffee und Tabak angebaut werden. Außerdem gibt es einige Höhlen, Reste von Kalkstöcken, Seen, in denen man sich nach dem ersten Teil der mehrstündigen Wanderung abkühlen kann und viele weitere sehenswerte Naturhighlights. Die Bilder in den Reiseführern und auf Blogs versprechen auch wirklich nicht zu viel.

Es empfiehlt sich definitiv einen Guide zu buchen, da einem sonst so einige spannende Sehenswürdigkeiten unterwegs verborgen bleiben. Die Aussicht über das Tal ist einmalig und wunderschön. Eine geführte Wanderung kostet beispielsweise ab 15 CUC.

Valle de Vinales

Eine weitere Empfehlung ist der Ausflug von Viñales nach Cayo Levisa, einer Insel, nur 3km entfernt von der kubanischen Küste. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden, die eigentliche Überfahrt mit der Fähre nur 35 Minuten. Nach dem Anlegen mit dem Boot folgt man dem etwa 500m langen Pfad vom Süd- an den Nordstrand der Insel und befindet sich im Paradies. Feinster Pudersand und türkis-blaues Wasser an einem ausnahmsweise mal nicht überfüllten Strand – ein Traum und für mich der schönste Strand auf Kuba! Von hier aus sind es übrigens auch lediglich 140km bis nach Key West. Es handelt sich also um die engste Stelle der Antillen. Wir sind morgens um 8:30 Uhr gestartet und waren um 18:30 Uhr wieder in Viñales. Der Ausflug war einer der schönsten Tage unserer Kubareise und ist nur wärmstens zu empfehlen. Der Tagesausflug aus Viñales inkl. Mittagessen kostete 35CUC, ein Hin- und Rückfahrtticket für die Fähre kostet sonst 19CUC.

Cayo Levisa

Empfehlungen für Viñales:

Casa Particular: Cabana Manzana (Calle Adela Azcuy Norte, Viñales 22400)


Allgemeine Tipps:

  • Kubaner sind sehr hilfsbereit, die meisten wollen aber auch Geld dafür haben
  • Am besten nicht auf der Straße von irgendjemanden zu einer Casa führen lassen, auch für diese Leistung wird oft Provision verlangt
  • Es gibt zwei Währungen CUP (einheimisch) und CUC (Touristen Währung); Vorsicht beim Wechselgeld, denn teilweise wird versucht Touristen die wertgeringeren CUP unterjubeln (1CUC = 25 CUP).
  • Reisen kann man wunderbar mit Viazul (Bus) oder privaten Taxi; Die Tickets für den Viazul sollte man einen Tag vorher beim Busbahnhof abholen. Manchmal sind die Busse ausgebucht und dann ist der Reiseplan erstmal durcheinander gebracht.
  • Casas: mehr Infos hier!!
  • Restaurants sind meistens staatlich geführt, sodass fast alle Mitarbeiter, die dort arbeiten, verbeamtet sind und sich entsprechend wenig Mühe beim Service geben.
  • Paladares sind private Restaurants – meistens sehr gut!
  • Mit Taxifahrern IMMER verhandeln, für kleine Wege 1-2 CUC im Sammeltaxi.