Das letzte Wochenende in Paris beinhaltete alles, was ein gutes Wochenende braucht: Zeit draußen verbringen, Kaffee trinken und Kuchen essen, ein bisschen shoppen, ein bisschen essen gehen, ein bisschen Sightseeing, ein bisschen feiern und auch ein bisschen sinnvolles arbeiten an der Thesis. Aber der Reihe nach..
La Caféothèque de Paris
Nachdem ich den Freitagabend langweilig faul nur zu Hause verbracht habe, wachte ich Samstagmorgen ausgeschlafen auf und konnte den Vormittag wunderbar dazu nutzen meine Bachelorarbeit um ein paar Seiten zu verlängern. Das leidige allwochenendliche Thema erledigt, ging es endlich raus an die frische Luft und in die Sonne. Das Wetter ist seit Tagen wunderschön und die Temperaturen steigen tagsüber auf um die 20°C. Mit einer Freundin war ich – mal wieder – im Marais verabredet, wo uns schon nach wenigen Schritten die Kaffeelust packte. Als Kaffeeliebhaberin habe ich mir direkt in den ersten Tagen in der Stadt eine Liste mit den besten Cafés zusammengestellt. Aus unterschiedlichsten Reiseführern und Blogs zusammengesucht, habe ich diese nach Arrondissements sortiert und kann so immer spontan schauen, wo das nächste gute Café zu finden ist, wenn mich unterwegs die Lust auf Koffein überkommt. Und so landeten wir in der Caféothèque de Paris. Ein schon beim Betreten nach frisch gemahlenem Kaffee duftendes verwinkeltes Lokal, in dem man frischen Kaffee zu typisch parisischen Preisen mit leckerem Kuchen genießen kann. Außerdem wird im vorderen Teil des Ladens unterschiedlicher Kaffee aus aller Welt zum Verkauf angeboten. Sitzen kann man in drei unterschiedlichen Räumen: einem klassischen Raum mit Kaffeesäcken in der Ecke, Holzstühlen und Ledersesseln, in dem am Wochenende in regelmäßigen Abständen Verköstigungen angeboten werden, einen Ausstellungsraum, in dem man seinen Kaffee unter wechselnden Kunstwerken lokaler Künstler schlürfen kann und den tropischen Raum (mein Lieblingsraum), in dem man zwischen bunt bemalten Holzmöbeln und Palmenblättern auf aus Kaffeesäcken genähten Kissen sitzt. Der Kaffee schmeckte wie erwartet und versprochen sehr gut und auch der Kuchen war lecker. Das war auf jeden Fall nicht unser letzter Besuch in der Caféothèque de Paris.
Vom Koffein wach geküsst schlenderten wir wieder einmal durch’s Marais. Von diesem Teil der Stadt kann ich bisher nicht genug bekommen. Es gibt so viele tolle Geschäfte und einfach wahnsinnig viel zu sehen und zu durchstöbern.
Sacré-Cœur de Montmartre
Da wir uns vorgenommen hatten jetzt jedes Wochenende mindestens eine der „typischen“ Sehenswürdigkeiten der Stadt in Angriff zu nehmen, entschlossen wir uns nach kurzen Überlegungen dazu, uns auf den Weg ins 18. Arrondissement zu machen, nämlich zur Basilika Sacré-Cœur de Montmartre. Sie ist eines der Wahrzeichen der Stadt und berühmt für den schönen Blick, den man aus dem Turm der 1919 geweihten Kirche haben soll. Man erkennt das Bauwerk an der weißen Fassade und kann sie schon von weitem sehen, da sie auf dem 400m hohen Butte Montmartre gelegen ist. Wir nahmen das Funicular, eine kleine Seilbahn, um auf den Hügel zu gelangen. Natürlich war es, da wir samstags da waren, wahnsinnig voll und auf den Stufen hinauf zu der Basilika hatten sich schon unzählige Touristen einen Platz gesucht um den Blick auf die Stadt zu genießen. Auch im Inneren der Kirche war es so voll, dass wir wenig später wieder raus an die Luft wollten. Imposant ist das Kircheninnere aber allemal, alleine weil sich an der Decke das größte Mosaik Frankreichs befindet. Wieder draußen entschlossen wir uns kurzerhand dazu die Kuppel zu besteigen. 6€ pro Person zahlten wir um Zugang zu dem Turm zu bekommen. Der Aufstieg durch den engen Turm war weniger anstrengend als erwartet und so hatten wir nach wenigen Minuten die 300 Stufen überwunden. Belohnt wurden wir mit einem atemberaubenden 360°-Blick über die Stadt.
Als Belohnung gönnten wir uns ein typisch äh holländisches Bier und nahmen zwischen den Touristenscharen aus aller Welt auf den Stufen Platz und sahen der Sonne dabei zu, wie sie hinter der Stadt versank. Den Abend verbrachte ich mit anderen Studenten aus aller Welt im Viertel Bastille.
Autofreie Champs-Élysées
Am 27. September veranstaltete Paris als Zeichen gegen die Umweltverschmutzung durch Abgase einen autofreien Sonntag. Es durften offiziell nur bestimmte Fahrzeuge am Verkehr teilnehmen. Besonders beeindruckend fand ich es an diesem Tag über die sonst ziemliche stark befahrende Avenue des Champs-Élysées zu spazieren.
Danach ging es durch den Jardin du Palais Royal zum nächsten Café auf meiner Liste. Diesmal handelte es sich um das sehr kleine Café Kitsune. Hier gibt es unterschiedliche Kaffee- und Matchaspezialitäten, sowie selbstgemachtes Eis und Sorbet. Nach gefühlt ewigem Warten saßen wir in dem schönen Park und tranken unseren Kaffee. Der Park ist eine kleine Oase inmitten des Stadttrubels mit Stühlen, die man nach Belieben stellen kann, spielenden Kindern, Gassigehern, Vogelgezwitscher, Kunstgalerien drumherum und viel Gelassenheit.
Hank Burger
Der letzte Stopp an diesem Wochenende war eines der wenigen veganen Restaurants der Stadt. Hank Burger scheint einer der bekanntesten Plätze für Vegetarier und Veganer zu sein, zumindest bin ich auf meiner Suche nach entsprechenden Restaurants immer wieder über den Namen gestolpert. Restaurant kann man den Laden eigentlich kaum nennen, eher ein gehobener Fastfood-Place. Aber mit sehr viel Charme, gemütlicher Einrichtung und sehr freundlichen Mitarbeitern. Neben günstigen Burgermenüs (11€ für einen Burger mit Pommer und Getränk) gibt es noch vegane Süßspeisen. Alles in allem ein gutes Preis-Leistung-Verhältnis und echt leckerer Burgerladen, der auch meine normalerweise Fleisch essenden Begleitungen überzeugen konnte.
Das wars von meinem autofreien, kaffeelastigen, sonnigen Wochenende in Paris.