Ruhig, bunt, duftend, lecker, eine andere Welt.. das sind die ersten Dinge, die mir zu meinem Besuch der Moschee in Paris einfallen. Die Moschee von Paris wurde mir von unterschiedlichen Quellen empfohlen. Vor allem die sich darin befindende Teestube sollte ihren ganz eigenen Charme haben und einen für einen kurzen Moment vergessen lassen, dass man sich eigentlich in der französischen Hauptstadt und nicht irgendwo in 1000 und eine Nacht befindet.
Von außen ist das Gebäude eher unscheinbar und man vermutet eher weniger eine orientalische Oase hinter den Mauern. Doch betritt man den kleinen Innenhof, so ändert sich die Wahrnehmung schlagartig. Bunte Mosaiktische auf unterschiedlichen Ebenen vor weiß verputzten Wänden, die weitere Mosaike schmücken, umringt von grünen Pflanzen. Ein süßlicher Geruch liegt in der Luft und die Uhren scheinen plötzlich langsamer zu ticken. Steigt man die wenigen Stufen zum Eingang hinauf, so sieht man bereits die Theke mit den unterschiedlichen Köstlichkeiten, die hier angeboten werden. Unterschiedlichste Gebäcke und Kuchen mit Pistazien, Mandeln und meist von einer dicken Zuckerschicht überzogen. Von dort aus geht es rechts in das gemütliche Restaurant, wo orientalische Speisen wie unterschiedliche Gerichte mit Couscous serviert werden.
In der anderen Richtung gelangt man in einen weiteren überdachten Hof mit kleinen Brunnen, einer weiteren Empore und wieder vielen kleinen Tischen vor mit Mosaiken verzierten Wänden. Ich hatte das Glück mir mit meiner Begleitung einen Platz auf der erwähnten Empore zu sichern, womit wir dem Wochenendtrubel vollends entkommen konnten. Kaum hatten wir uns hingesetzt kam auch schon der Kellner und brachte uns Tee (2€ pro Glas). Um was für einen Tee es sich genau handelte, darauf konnten wir uns nicht einigen. Er schmeckte ziemlich süß aber rundete die Stimmung perfekt ab. Als wir gerade darüber nachdachten, wer von uns beiden Gebäck holen geht, kam ein weiterer Kellner mit einem großen silbernen Tablett auf dem die unterschiedlichen Backwaren hübsch platziert waren und bat sie uns an. Perfekt. Wir entschieden uns für zwei unterschiedliche kleine Küchlein, die auch jeweils 2€ kosteten. Sie waren zwar klein, aber für Pariser Verhältnisse war der Nachmittag ein Wahnsinnsschnäppchen. Auch die Kuchen waren für unsere deutschen Gaumen extrem süß, aber dennoch sehr lecker. Der zuvor als ziemlich süß empfundene Tee schmeckte dazu fast bitter.
Nachdem wir nun gestärkt waren, machten wir uns auf, die Moschee nun auch endlich zu besichtigen. Dafür verließen wir die Teestubenidylle und erreichten wenig später den Haupteingang. Etwas seltsam fühlte es sich an, an dem bewaffneten Wächter vorbei, die Moschee zu betreten. Unmittelbar hinter dem Eingang verbirgt sich ein wunderschöner Garten mit Brunnen, schmalen Wegen und weiteren Mosaiksteinen verzierten Mauern. Der Eintritt in die Gebetsräume kostet 3€ pro Person. Im Inneren ist ebenfalls alles mit den kleinen bunten Steinen verziert, es ist hell und durch kleine Fenster hat man einen beeindruckenden Ausblick auf den Innenhof samt Garten.
Insgesamt ist es ein toller Ort, um einen Zwischenstopp vom Sightseeing der bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt einzulegen. Die Moschee in Paris unterscheidet sich definitiv vom Rest der Stadt und bietet mit ihrem leckeren Tee und unglaublich süßen Kuchen eine nette Abwechslung zu dem sonst so trubeligen und meist leider sehr überfüllten und gestressten Paris