Während meines mehrwöchigen Trips durch Kanada war ich mehrmals darauf angewiesen, Strecken per Bus zu bewältigen. So nahm ich den Bus mit dem Unternehmen Greyhound beispielsweise von Montreal nach Ottawa und – wenn auch nicht ganz freiwillig – auch von Toronto nach Winnipeg. Man sieht auf diese Weise definitiv einiges von den endlosen kanadischen Landschaften und es ist zweifellos die günstigste Variante innerhalb Kanadas zu reisen.
Montreal – Ottawa: Erfahrung mit Greyhound
Für kurze Strecken würde ich jederzeit wieder eine Fahrt mit Greyhound buchen. Wie schon erwähnt, bin ich unter anderem mit dem Bus von Montreal nach Ottawa gefahren. Abgesehen davon, dass das versprochene W-Lan nicht funktionierte, war die Fahrt in Ordnung. Der Bus war pünktlich, zwar eher alt, aber einigermaßen sauber und die Waschräume okay. Die Fahrt kostete mich 35$. Das aber auch nur, weil ich ziemlich kurzfristig gebucht habe. Wenn man sich früh genug um ein Ticket bemüht, bekommt man dieses schon für um die 20$.
Toronto – Winnipeg: Erfahrung mit Greyhound
Diese Fahrt mit Greyhound bin ich nicht wirklich freiwillig angetreten. Geplant war es, mit dem Unternehmen ViaRail per Zug von Toronto nach Jasper zu fahren, und von dort aus dann nach 3 Tagen Stopp weiter nach Vancouver. Der erste Teil der Zugfahrt sollte 3 Tage und der zweite Teil 1 Tag dauern. Am Tag der Abfahrt in Toronto wurden wir leider darüber informiert, dass es auf dem Streckenabschnitt zwischen Toronto und Winnipeg einen großen Unfall mit einem Güterzug gab, sodass die Strecke nicht zu befahren sei. Riesen Pech, dass das ausgerechnet jetzt passieren musste, aber gut – so ist das Reisen!!
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich musste mich so schnellstmöglich um Ersatz kümmern und so landete ich wenige Stunden später um 1 Uhr morgens im Bus. Mit diesem sollte ich dann innerhalb von 33 Stunden nach Winnipeg gelangen, um hier dann endlich in den Zug umzusteigen.
Die Fahrt kostete mich 227$, die ich aber bei Ankunft von ViaRail erstattet bekam.
Nun zu dieser Fahrt: Ich habe wirklich schon viele lange Busreisen gemacht. Vor allem in Mittel- und Südamerika war dies die erste Wahl, weil es eben so schön günstig ist. Die Busse dort waren allerdings Luxus pur im Vergleich zu den Bussen von Greyhound. Man konnte die Rückenlehne lediglich um geschätzte 10° verstellen, man hatte kaum Platz und es gibt keinerlei Verpflegung. Zudem stoppten wir circa alle 5 Stunden und mussten den Bus verlassen, da der Fahrer wechselte oder was auch immer. Ich hatte das Gefühl, dass der Fahrer immer genau darauf wartete, dass ich eingeschlafen war, um die nächste Pause einzuleiten, was natürlich Quatsch war, aber es nervte trotzdem unglaublich. Die Pausen fanden üblicherweise auf irgendwelchen verlassenen Raststätten statt, an denen man als Vegetarier keinerlei Chance auf etwas Vernünftiges zu essen hatte. Es gab überall Burger und mit Double oder Triple Bacon belegte Pizzen und Chips & Co.
Trotzdem hab ich so auch einige schöne Landschaften zu Gesicht bekommen und es letztendlich überstanden. Ziemlich übermüdet und ausgehungert kamen wir sogar pünktlich in Winnipeg an, wo ich dann endlich in den schon lang ersehnten Zug einsteigen konnte.