Die Hauptstadt Kubas zieht einen zweifellos in ihren Bann. Die kleinen Gassen und bunten Bauten in unterschiedlichsten Stadien des Zerfalls, versprühen einzigartigen Flair. Dabei ist Havanna in meinen Augen weniger authentisch als andere Städte der Insel und wirkt dem Tourismus angepasst. Trotzdem gibt es neben dem unverwechselbaren Flair auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die unsere 2 Tage in Havanna zu einem hochinteressanten und schönen Aufenthalt gemacht haben.
Verzaubernd: Meine 2 Tage in Havanna
Tag 1 in Havanna
Von Trinidad aus fuhren wir mit 2 anderen Touristen, in einer Art privatem Taxi nach Havanna. Während dieser Fahrt hielten wir ca. 15 Mal an, da irgendwas mit dem Wagen nicht stimmte. Wir mussten alle paar Kilometer aussteigen, unser Fahrer irgendwas im Motorraum richten und die Männer uns daraufhin wieder anschieben – nervig und irgendwie wieder ins chaotische Bild, was wir von Kuba bis dato gewonnen hatten, passend.
Die zuvor von uns reservierte Casa Particular befand sich im Herzen der Altstadt Havannas. Wie immer war unser Zimmer unseren Erwartungen entsprechend und die Familie sehr gastfreundlich und hilfsbereit.
Nachdem wir unser Gepäck verstaut und kurz verschnauft hatten, machten wir uns auf, einen ersten Bummel durch die Gassen der Altstadt Havannas zu beginnen. Wir ließen uns bei muckeligen 32 Grad im Schatten und wahnsinnig hoher Luftfeuchtigkeit einfach erstmal treiben und gelangten auf diesem Wege als erstes zum Paza Vieja. Ein großer Platz, umringt von teureren Restaurants, Blumen, einer Grundschule und bunten Gebäuden.
Der Anschein des Bildes trügt ein wenig, denn es war sehr voll und wimmelte nur so von Touristen mit ihren Spiegelreflexkameras. Eine Pause hier lohnt sich trotzdem, denn in der Factoría de la Plaza Vieja, einer alten Bierbrauerei, gibt es eine Spezialität. Hier wird der landestypische Mojito mit Bier gemixt. Das Bier ist selbstgebraut und auch, wenn die Mixtur etwas seltsam klingt, ist der Geschmack gar nicht mal so schlecht.
Fürs Gewissen nach dem Longdrink und um die Hitze etwas besser aushalten zu können, gönnten wir uns noch eine gekühlte, frische Kokosnuss und schlenderten weiter.
Vorbei an unzähligen Souvenirshops, Fastfoodrestaurants und kleinen mobilen Foodshops, liefen wir zum Plaza de Armas. Hier fand gerade eine Art Bücherflohmarkt statt. Wir durchstöberten sehr interessante und alte Werke aus aller Welt.
Unser nächster Stopp war der Plaza de la Catedral mit der gigantischen Kathedrale San Cristóbal. Hier wurden wir von unzähligen Kubanern angesprochen, ob wir nicht eine Tour mit einer Kutsche, einem Oldtimer, zu Fuß oder oder oder buchen wollten. Wir lehnten immer wieder dankend ab. Generell festigte sich der Eindruck, dass sich hier wirklich alles darum drehte, den Touristen das Geld aus den Taschen zu locken.
Wir setzen unsere kleine Bummeltour fort. Wieder durch die kleinen Gassen Havannas, welche einen ganz eigenen kommunistischen kolonialen Charme versprühen. Wir kauften ein paar Souvenirs, tranken eine frische Limonade in einer Bar mit singendem kubanischem Barkeeper und liefen am Wasser entlang bis zur, laut unserem Reiseführer, wichtigsten Sehenswürdigkeit der Altstadt Havannas. Es war das Castillo de la Real Fuerza. Die Festung, welche im 16. Jahrhundert errichtet wurde und die Stadt vor Überfällen schützen sollte, bietet eine schöne Sicht auf die Bucht.
Mittlerweile liefen wir schon einige Stunden durch die Straßen der Altstadt. Müde von der Hitze und den vielen Eindrücken, wollten wir nur noch eine Kleinigkeit essen und zurück in unsere Casa. Leider ist es sehr schwierig, in Havanna etwas „gutes“ zu essen zu finden. Die meisten Restaurants verkaufen doch alle das Selbe fettige Zeugs. Letztendlich hatten wir aber doch Glück und aßen frische Pasta in einem kleinen Lokal, ganz in der Nähe unserer Casa.
Tag 2 in Havanna
Für den zweiten Tag hatten wir uns vorgenommen, die Altstadt Havannas zu verlassen und uns dem Zentrum der Stadt zu nähern.
Nach dem üppigen Frühstück bei unserer gastfreundlichen Familie machten wir uns auf den Weg in Richtung Capitolio Nacional. Es ist eine exakte Nachbildung des Capitol in Washington. Neben der Tatsache, dass wir es generell gerne sehen wollten, wussten wir auch, dass von hier aus einige Stadtführungen starteten. Da wir uns nicht 100% einig waren, über die Geschichte der Stadt und Kubas, einigten wir uns darauf, uns das ganze noch einmal von einem Guide erklären zu lassen. Also buchten wir eine 2-3-stündige Kutschfahrt durch die Stadt.
Dabei erklärte uns ein amerikanisch-kubanischer Guide ausführlich die einzelnen Sehenswürdigkeiten, die Geschichten dahinter und zeigte und einige versteckte Plätze. Auch wenn wir anfangs etwas skeptisch waren, eine solche Führung zu buchen, hat es sich dennoch sehr gelohnt.
Abschließend ist zu sagen, dass uns die 2 Tage in Havanna wirklich gut gefallen haben. Trotzdem reicht es uns, die Stadt einmal besucht zu haben, während uns andere Orte Kubas definitiv auch einen zweiten Besuch wert wären.